Dass der Fahrschulunterricht im Motorradbereich oft wenig mit der Realität zu tun hat, ist unter Bikern weitestgehend bekannt. Da ist es schon die Ausnahme, wenn der Fahrlehrer diese Ansicht teilt.

Vor einem Jahr haben wir Peter Thometzek kennengelernt: ein leidenschaftlicher Motorradfahrer und -lehrer, der ganz klar diese Meinung vertritt.

In diesem Blogbeitrag erzählt er über sich und seine Motivation, den Fahrschüler bestmöglich auf den Realverkehr vorzubereiten.

“Servus zusammen!

Mein Name ist Peter Thometzek und ich wurde bereits im Kindesalter mit dem Motorradvirus infiziert. Als kleiner Stöpsel auf dem Pocketbike, mit 16 Jahren dann auf 80ern unterwegs, war und ist das Motorradfahren meine große Leidenschaft.

Ich selbst wäre gar nicht auf Idee gekommen, Fahrlehrer zu werden. Der Vorschlag kam damals aus dem Freundeskreis. Mir fielen bei gemeinsamen Ausfahrten hin und wieder Verbesserungen beim Fahrverhalten meiner Freunde auf, was ich auf verständliche Weise wohl gut rüberbringen konnte. Und was soll ich sagen: 2002 wurde ich Fahrlehrer, 2004 dann Fahrlehrer aller Klassen. Seit 2016 bin ich Fahrsicherheitstrainer für alle Klassen und bringe pro Jahr 40-50 Fahrschüler erfolgreich durch die Motorradprüfung.

Meiner Meinung nach basiert Vertrauen auf Ehrlichkeit. Und meine Fahrschüler wissen, dass ich es ernst meine, wenn ich sie lobe, weil eine Übung auf dem Platz besonders gut geklappt hat oder sie schon viel sicherer bei den Überlandfahrten sind. Genauso ist ihnen aber auch bewusst, wenn ich sage “Das war Mist” – dann meine ich das auch so. Wir Fahrlehrer haben eine große Verantwortung. Nicht nur, dass wir den Schüler bestmöglich auf die praktische Prüfung vorbereiten – mit bzw. durch uns lernt er, worauf es später, wenn er den Schein in der Tasche hat, ankommt. Wie er in bestimmten Gefahrensituationen bestmöglich reagieren sollte.

Ich finde, die Zeit in der Fahrschule sollte ein Erlebnis sein. Da ich meinen Beruf liebe und vor allem lebe, kommt das so auch beim Fahrschüler an.

Natürlich ist es mir wichtig, dass meine Schüler die Grundfahraufgaben perfekt beherrschen. Deswegen variiere ich diese bei jeder Unterrichtsstunde. Außerdem gibt es -wenn möglich- jedes Mal eine Überlandfahrt, bei der ich selbstverständlich auch mit der eigenen Maschine fahre. Wie soll denn der Schüler die richtige Fahrweise lernen, wenn ich hinter ihm im Auto sitze? Für mich kommt das nicht in Frage.

Die Stunden lege ich so, dass es möglichst lange Fahrten am Stück sind – nie unter 90 Minuten – und es darf nicht zuviel Zeit zwischen den einzelnen Unterrichtstagen vergehen. Sonst fängt man wieder bei null an und das bereits Gelernte ist schon fast vergessen.

Gerade bei Anfängern ist es schwer, ihnen das Gefühl zur Schräglage zu vermitteln. Selbst erfahrene Biker haben ja oft dieses Problem. Zwar kann man sich durch regelmäßiges Fahren an seine persönliche Schräglagengrenze herantasten – in der Fahrschule bleibt dafür aber eben keine Zeit, um die notwendige Routine aufzubauen. Auf den vielzähligen kurvigen Überlandstreckentouren versuche ich meinen Schülern ein erstes Gefühl dafür zu vermitteln.

Seit ich kurvX bei meinen Fahr- und Trainingsstunden einsetze, ist das viel einfacher geworden. Denn so kann ich zeigen, wie schräg sie wirklich waren und sie können vergleichen, ob sich ihr Gefühl mit dem tatsächlichen Schräglagenwert deckt. Auch bei den Grundfahraufgaben wie z. B. der Slalomfahrt ist kurvX da eine große Hilfe. Sie sehen direkt nach jeder Runde, ob und wie sie sich im Vergleich zur vorherigen Fahrt verbessert haben – und das schafft eine ganze Menge Selbstvertrauen. Doch vor allem erkennen sie: im Notfall hat man sogar noch eine Schräglagenreserve, die man problemlos abrufen könnte.

Ich bin von kurvX und seinem Mehrwert bei jedem (Fahrschul-)Training absolut überzeugt und mittlerweile sogar als kurvXpert für die Firma x-log unterwegs. In diesem Rahmen erkläre ich interessierten Fahrlehrern und Coaches die Funktionen von kurvX sowie kurvX4trainer und wie man durch diese visuelle Unterstützung bestmögliche Ergebnisse erzielen kann. Für mich eine absolute Innovation, was Motorradtrainings betrifft. Noch nie war es einfacher, den Schüler an einen “sicheren” Schräglagenwert heranzuführen.

Da ich in engem Kontakt mit dem Entwicklungsteam um kurvX bin, war ich als kurvXpert z.B. auf dem Messestand bei der Motorradwelt Bodensee vor Ort. Trainerkollegen und Messebesucher konnten sich direkt bei mir informieren, wie ich kurvX in der Fahrschule einsetze. Und es gab Nachfrage zu einem speziellen kurvX-Training.

ride safely ONE 2023 – Überlebensraum Kurve – Unser gemeinsames Thema

Auf der Fachtagung Ende März kommen Trainerkollegen zusammen, um sich dazu auszutauschen und -natürlich- um selbst zu fahren. Ich bin ebenfalls dabei, stelle meine Erfahrungen mit kurvX4trainer vor und gebe den Kollegen eine Einweisung in das System. Besonders gespannt bin ich auf die neue kurvX4trainer-Funktion “Bremsen”. Ein zweites wichtiges Feature, wenn es darum geht einen souveränen Fahrstil zu schulen und zu erreichen.”

Meine Kontaktmöglichkeiten:

Telefon: 0171 87 41 381

Email: peter.thometzek(at)gmx.de